Scope 3-Emissionen: Die Schattenseite des Pendelverkehrs

A car stuck in traffic with visible exhaust fumes
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Die Berücksichtigung von Scope 3-Emissionen ist für Unternehmen von essentieller Bedeutung, da sie weitreichende Umweltauswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfassen. Diese indirekten Emissionen entstehen durch verschiedene Faktoren wie den Einkauf von Gütern und Dienstleistungen, den Transport, die Entsorgung von Abfällen sowie den Pendlerverkehr der Mitarbeitenden. Der tägliche Arbeitsweg von Berufstätigen macht einen erheblichen Teil der Scope-3-Emissionen aus. Indem Unternehmen die Emissionen aus dem Pendelverkehr ihrer Mitarbeitenden erfassen und Reduktionspläne maßschneidern, ebnen sie den Weg zu einer deutlich geringeren CO2-Bilanz.

Was sind Scope 3-Emissionen?

Der Kohlenstoff-Fußabdruck einer Organisation gliedert sich in die Emissionskategorien 1, 2 und 3 (auch Scope 1-, 2- und 3-Emissionen genannt). Jede dieser Kategorien lässt sich an mehreren Knotenpunkten der Wertschöpfungskette einer Organisation verorten, wie in folgender Grafik visualisiert wird. Scope-3-Emissionen werden sichtbar, sobald man die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette in Betracht zieht. Die Alltagsmobilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fällt dabei in den Bereich der vorgelagerten Aktivitäten.

Scope 3-Emissionen
Eigene Darstellung basierend auf Greenhouse Gas Protocol

In allen Bereichen werden verschiedene Arten von Treibhausgasen ausgestoßen. Kohlendioxid (CO₂) ist in Deutschland zu 66,1 % für den Treibhausgaseffekt verantwortlich. Obwohl CO₂ das am häufigsten vorkommende Treibhausgas ist, haben auch andere, selbst in geringen Mengen, erhebliche Auswirkungen auf das globale Klima, zum Beispiel Methan (CH₄) und Distickstoffoxid (N₂O). Im Vergleich zu Kohlendioxid erhitzen sie die Erdatmosphäre über einen Zeitraum von 100 Jahren viel mehr. Methan ist 25 Mal potenter, während Distickstoffoxid (Lachgas) sogar 298 Mal stärkere Auswirkungen hat als CO₂ .

Autos mit Verbrennungsmotoren sind die Hauptverursacher von CO₂-, CH₄- und N₂O-Emissionen sowie anderen Gasen und Partikeln. Daher sollte die Einschränkung der Nutzung von Privatfahrzeugen eine der wichtigsten Prioritäten einer Organisation sein, die ihren CO₂-Fußabdruck verringern will.

Scope 3-Emissionen aus dem Pendelverkehr verstehen

Im Rahmen der Scope-3-Emissionen des GHG nimmt der Pendelverkehr der Mitarbeiter eine bedeutende Rolle ein. Diese Emissionen entstehen aufgrund der Transportaktivitäten der Mitarbeitenden, insbesondere durch ihre täglichen Fahrten zu und von der Arbeit. Trotz verschiedener Strategien zur Emissionsminderung, wie der Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel und der Anregung zu Verhaltensänderungen, ist nach wie vor eine beträchtliche Anzahl von Mitarbeitern alleine im Privatfahrzeug zur Arbeit unterwegs. Dies trägt zu vermehrtem Verkehrsaufkommen, erhöhter Luftverschmutzung und gesteigerten Kohlenstoffemissionen bei.

Verkehrsbedingte Emissionen in der EU

Wie in der Abbildung zu sehen ist, fällt ein Großteil der CO₂-Emissionen auf Personenkraftwagen. Allein die Österreicher:innen stoßen pro Jahr 2,8 Millionen Tonnen CO₂ auf ihrem Arbeitsweg aus. Man kann sich wahrscheinlich besser vorstellen, wie viel das tatsächlich ist, wenn man bedenkt, dass die Österreicher:innen einen Jahresverbrauch von 9 Tonnen CO₂ pro Kopf haben. Neben dem täglichen Pendeln der Mitarbeitenden tragen auch Geschäftsreisen zu den Scope-3-Emissionen einer Organisation bei. Dazu gehört die Teilnahme an Sitzungen, Konferenzen oder Kundenbesuchen. Außerhalb des Mitarbeitertransports umfassen die Scope-3-Emissionen auch folgende Bereiche:

 

  • Emissionen im Zusammenhang mit dem Transport von Waren und Dienstleistungen, die von der Organisation genutzt werden, einschließlich deren Beschaffung, Produktion und Vertrieb,
  • sowie Emissionen im Zusammenhang mit der Abfallentsorgung, dem Recycling und anderen Abfallbewirtschaftungspraktiken im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Organisation.

Scope 3-Emissionen aus dem Pendelverkehr verringern

Die Verringerung der Scope 3-Emissionen erfordert einen proaktiven Ansatz und ein Engagement für die Förderung nachhaltiger Mobilitätsroutinen. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Strategien, die Unternehmen anwenden können, um pendlerbedingte Scope 3-Emissionen effektiv zu reduzieren:

 

  1. Alternative Verkehrsmittel: Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden, umweltfreundlichere Mobilitätsangebote zu wählen, wie z.B. Fahrgemeinschaften zu bilden, mit dem Fahrrad zu fahren, zu Fuß zu gehen oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Weisen Sie auf die Vorteile dieser Alternativen hin, wie Kosteneinsparungen, weniger Verkehrsstaus und eine gesündere Belegschaft.
  1. Telearbeit und flexible Arbeitsregelungen: Nutzen Sie die Möglichkeiten der Telearbeit und flexible Arbeitszeiten, um die Notwendigkeit des täglichen Pendelns zu minimieren. Telearbeit reduziert nicht nur die Kohlendioxidemissionen, sondern verbessert auch die Work-Life-Balance und erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit.
  1. Anreize und Vergünstigungen: Implementieren Sie Bonusprogramme, um Mitarbeitende dazu zu animieren, nachhaltige Verkehrsmodi zu wählen. Hierzu können Zuschüsse für Öffi-Tickets, reservierte Parkplätze für Fahrgemeinschaften oder Auszeichnungen für Mitarbeiter:innen gehören, die signifikante Emissionsreduktionen erzielen.
  1. Partnerschaften und Kooperationen: Arbeiten Sie mit regionalen Verkehrsbehörden, Verkehrsbetrieben und anderen Unternehmen zusammen, um die Verkehrsinfrastruktur zu optimieren, das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln zu erweitern und Initiativen für ein nachhaltiges Berufspendeln zu fördern.
  1. Bildung und Bewusstseinsbildung: Initiieren Sie Aufklärungskampagnen, um die Mitarbeitenden über die Umweltauswirkungen ihrer Fahrten aufzuklären und Verhaltensänderungen auch intrinsisch zu motivieren.

Scope 3-Emissionen messen und berichten

Eine genaue Messung und Berichterstattung der Scope-3-Emissionen im Kontext des Mitarbeiterpendelns ist von entscheidender Bedeutung, um den Fortschritt in Richtung Klimaneutralität zu überwachen und sinnvolle Ziele zu setzen. Diese Emissionen sind in der Kategorie Nr. 7 der Scope 3-Emissionen des GHG (Greenhouse Gas Protocol) verankert. Angesichts der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive in der Europäischen Union wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihre Scope 3-Emissionen zu messen und zu berichten.

 

Dabei können Organisationen verschiedene Schritte unternehmen und Methoden anwenden, wie Umfragen oder Vergleiche mit Benchmarks, um ihre Emissionen zu quantifizieren, zu verfolgen und einzuordnen. Durch regelmäßige Evaluierung und Berichterstattung über diese Emissionen können Organisationen Bereiche mit Optimierungspotenzial identifizieren und die Effektivität ihrer Nachhaltigkeitsinitiativen bewerten.

 

Pave Commute setzt fortschrittliche Algorithmen ein, um die CO₂-Emissionen des Pendelns unabhängig von der gewählten Transportart zu messen. Als vollständig integriertes Tool für Organisationen jeder Größe aggregiert es CO₂-Einsparungen durch nachhaltiges Pendeln auf Unternehmensebene. Das Exportieren und Einbinden in die Nachhaltigkeitsberichte des Unternehmens gelingt mit wenigen Klicks. Erfahren Sie hier, wie B&R in wenigen Monaten 6,8 Tonnen CO2 eingespart hat!

Was bei der Messung von Scope 3-Emissionen zu bedenken ist

Das Verständnis der Scope 3-Emissionen, insbesondere im Hinblick auf die Mitarbeiterpendelwege, markiert einen zentralen Schritt zur Förderung von Nachhaltigkeit. Online-Ressourcen bieten eine Fülle von Informationen zur Berechnung dieser Emissionen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die „Scope 3 Calculation Guidance“ von GHG.

 

In diesem Leitfaden finden Sie in Kategorie Nr. 7 ein nützliches Schätzwerkzeug, um die Emissionen durch Mitarbeiterpendeln zu ermitteln. Drei verschiedene Methoden werden vorgestellt:

 

  1. Kraftstoffbasierte Methode: Schätzung auf Grundlage des Kraftstoffverbrauchs.
  2. Entfernungsbasierte Methode: Schätzung basierend auf zurückgelegter Distanz.
  3. Durchschnittsdaten-Methode: Schätzung anhand durchschnittlicher (nationaler) Pendeldaten.

 

Um optimal für die CSRD-Berichterstattung vorbereitet zu sein, empfiehlt sich eine genauere Messmethode, um die Emissionen der Pendler:innen angeben zu können. Für ein tieferes Verständnis können innovative Lösungen wie die Pendler-App von Pave Commute zur Datenerfassung beitragen. Durch GPS-Dokumentation der Pendelaktivität der Mitarbeiter bietet Pave Commute genaue Einblicke in die CO2-Emissionen, die während ihrer Fahrten entstehen.

Als Partner für nachhaltige Mobilität ermöglicht Pave Commute Organisationen eine umfassende Erfassung und proaktive Verwaltung ihrer Scope 3-Emissionen und ebnet so den Weg zu einer umweltbewussteren Zukunft.

Arbeitnehmer:innen mit Pave Commute unterstützen

Im Bestreben nach Nachhaltigkeit gewinnen Scope-3-Emissionen im Pendelverkehr zunehmend an Bedeutung. Die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel ist entscheidend für den Klimaschutz. Die Integration des GHG-Protokolls und eines ganzheitlichen Emissionsmanagements stärken Umweltverantwortung und Engagement. Hierbei bietet Pave Commute als fortschrittliche Pendler-App eine Lösung: Mitarbeitende werden unterstützt, klimafreundlicher zu pendeln und CO₂-Einsparungen können einfach berechnet werden. Dank automatischer GPS-validierter Fahrten, Belohnungen und Gamification wird der CO₂-Fußabdruck reduziert, während Unternehmen Zeit, Geld und Parkplatzressourcen einsparen.

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