Der Herbst ist da, die Blätter färben sich bunt und die Temperaturen fallen. Für viele Fahrradpendlerinnen und Fahrradpendler bedeutet das, ihre Drahtesel langsam aber gewiss in den Winterschlaf zu schicken. Doch manche trotzen den widrigen Bedingungen und fahren tagein tagaus mit dem Rad ins Büro.
Was spornt diese Leute an? Welche Faktoren beeinflussen eigentlich die Wahl des Fahrrads am Pendelweg? Und warum legen Arbeitgeber immer mehr Wert darauf, aktive Mobilität am Arbeitsweg ihrer Arbeitskräfte zu fördern?
In diesem Artikel nehmen wir Fahrradpendler unter die Lupe und gehen auf die Vorteile von Radverkehr für Individuen und Arbeitgeber ein.
Die Radfahrsaison geht zu Ende, was nun? Faktoren für und gegen das Fahrrad in der kalten Jahreszeit
Viele sehen den Winter als natürliche Barriere des Radfahrens. Niedrige Temperaturen, Nässe, Glätte und Dunkelheit zählen zu den ausschlaggebenden Faktoren, die viele dazu bewegen, das Rad stehen zu lassen. Hinzu kommen Staus und eine erhöhte Unfallgefahr durch schlechtes Wetter.
Viele Pendler:innen, die in den wärmeren Monaten gern das Fahrrad nutzen, greifen nun wieder vermehrt zum Autoschlüssel. Das erhöht naturgemäß die Anzahl der PKW im Straßenverkehr und führt zu mehr Stau, Lärm und höheren CO2-Emissionen.
Doch es gibt viele Hartgesottene, die sich der Argumente für das Radfahren im Winter bewusst sind:
- Raus aus dem Stimmungstief, der Sonne entgegen: Wer sich regelmäßig an der frischen Luft bewegt, tankt mehr Sonnenlicht und ist besser drauf. Der Körper benötigt UV-Licht für die Produktion von Vitamin D, was wiederum die Knochen stärkt. Außerdem wird das Immunsystem gestärkt und die Schlafqualität steigt. Gegen die typischen Erkältungswellen im Winter ist man dadurch besser gewappnet.
- Fahrradfahrer:innen können dem zähen Verkehr, der in den Wintermonaten oft zunimmt, besser entkommen, da sie flexibler in ihrer Routenwahl sind. Manche sonst hoch frequentierte und teils überlastete Fahrradwege, z.B. am Donaukanal in Wien, werden im Winter weniger befahren: Eine ideale Fahrradstrecke. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind oft ausgelastet und auf manchen Strecken ist man im Winter mit dem Fahrrad deutlich schneller (Stichwort vollkommen überfüllte U-Bahnen).
- Mit der richtigen Ausrüstung – Winterreifen, warme Kleidung und gute Beleuchtung – ist die tägliche Pendelstrecke bei jeder Witterung ein Genuss. Ganz nach dem Motto “Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung”.
Tipp #1: Das österreichische Klimaschutzministerium hat eine praktische Broschüre für Fahrradpendler im Winter zusammengestellt, die hier heruntergeladen werden kann.
Tipp #2: Ein sehr häufiger Grund für die Pendelfahrt mit dem Rad gilt das ganze Jahr über, nicht nur im Winter: Die Kostenersparnis. Für einen PKW muss man monatlich bis zu 1.000 € berappen. Hier erfährst du mehr über die tatsächlichen Kosten eines Autos und wie du sie senkst.
So, es gibt also Vor- und Nachteile bei der regelmäßigen Fahrradnutzung. Doch wie kann man sich ganzjährige Fahrradfahrerinnen und -fahrer nun vorstellen? Nicht zuletzt ist es auch für Arbeitgeber wichtig, Merkmale einordnen und verschiedene Typen unterscheiden zu können.
Welchem Typ Fahrradfahrer entsprichst du?
Die persönlichen Gründe dafür, warum man zum Fahrrad greift, sind sehr unterschiedlich. Für manche stiftet es einen Teil ihrer Identität, andere wiederum wählen das Fahrrad rein aus pragmatischen Gründen. Mit welchem Typ assoziierst du dich? Wie würdest du deine Arbeitskolleg:innen bzw. Teammitglieder einordnen?
- Die Alltagsfahrer: Sie steigen bei jeder Gelegenheit aufs Rad, egal ob zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit.
- Die Schönwetterfahrer: Solange die Sonne scheint und es trocken bleibt, sind sie unterwegs. Bei schlechtem Wetter bleibt das Rad jedoch stehen.
- Die Sportler: Für sie ist das Rad nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch Trainingsgerät. Sie sind meist gut ausgerüstet und lassen sich von Wetterkapriolen nicht abhalten.
- Die Abenteurer: Sie sehen in jeder Fahrt ein Abenteuer, das ganze Jahr über. Sie lieben es, durch Schnee und Eis zu fahren und die stillen Winterlandschaften zu genießen. Mit Fatbikes oder speziellen Winterreifen sind sie für jede Bedingung gewappnet.
- Die Gelegenheitsfahrer: Sie nutzen das Rad sporadisch, oft spontan und ohne feste Routen oder Zeiten.
- Die Umweltbewussten: Für sie stellt das Fahrrad ein Mittel zur Reduktion ihres CO2-Fußabdrucks dar. Sie verzichten gerne auf das Auto und experimentieren mit Alternativen, wie z.B. mit Falträdern im öffentlichen Verkehr.
- Die Gemeinschaftler: Für Gemeinschaftler erfüllt das Radfahren ein soziales Bedürfnis. Sie schließen sich oft Radfahr-Gruppen an und genießen gemeinsame Ausfahrten, auch im Winter. Das Gemeinschaftsgefühl und der Austausch mit Gleichgesinnten motivieren sie.
Egal ob privat, oder im beruflichen Kontext: Fahrradfahren macht vielen Menschen Spaß und tut ihnen gut. Auch wenn man selten zum Drahtesel greift, spricht nichts dagegen, es einmal zu versuchen, am besten gemeinsam mit Freunden, Familie oder Arbeitskolleg:innen.
Vor allem am Arbeitsplatz liegt Radfahren im Trend, nicht zuletzt, weil die öffentlichen Fördertöpfe – zum Beispiel für Fahrradleasing – prall gefüllt sind. Arbeitgeber erkennen die Vorteile und profitieren zunehmend davon.
Arbeitgeber: Nutzen und Steigerung des Radverkehrs in der Belegschaft
Die Vorteile von Fahrradpendler:innen im Unternehmen sind vielfältig und erstrecken sich quer über Abteilungen wie HR, CSR und Gebäudeverwaltung.
- Weniger Parkplatzbedarf: Jede:r Mitarbeiter:in auf dem Fahrrad bedeutet in der Regel einen zusätzlichen freien Parkplatz.
- Weniger Verkehr am Betriebsgelände: Das reduziert Staus und mögliche Verkehrsunfälle.
- Gesündere Mitarbeitende: Regelmäßige Bewegung kann Krankheiten vorbeugen, was wiederum zu weniger Krankheitstagen führt.
- Höhere Produktivität: Ein aktiver Start in den Tag kann die Konzentration und Produktivität steigern.
- Bessere Stimmung: Bewegung an der frischen Luft macht gute Laune und kann zur Arbeitszufriedenheit beitragen.
Mehr Fahrradpendler gefällig? So funktioniert’s
Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs im Unternehmen sollten gut an den jeweiligen Unternehmenskontext und an die Unternehmenskultur angepasst werden. Im Folgenden einige Beispiele dafür, wie Arbeitgeber die Fahrradquote erhöhen können.
- Fahrradabstellplätze: Ein sicherer und überdachter Stellplatz ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass sich Arbeitnehmer:innen vermehrt auf’s Fahrrad schwingen.
- Duschen und Umkleideräume: Gerade im Winter oder nach schweißtreibenden Fahrten ist dies ein großer Pluspunkt.
- Anreize schaffen: Z.B. durch finanzielle Boni oder kostenlose Fahrradwartungen.
- Gute Beleuchtung: In frühen Morgen- und späten Abendstunden sollte das Betriebsgelände gut beleuchtet sein, um die Sicherheit zu erhöhen.
- Informationsveranstaltungen: Workshops über die richtige Winterausrüstung oder sicheres Fahren bei nasser Fahrbahn können Ängste abbauen.
- Pendler-App: Die Einführung von schlüsselfertigen Lösungen wie unserer Pendler-App Pave Commute im Unternehmen gestaltet sich simpel und schnell. Fahrten mit dem Fahrrad, in den Öffis und in der Fahrgemeinschaft werden belohnt und der Zusammenhalt im Unternehmen gestärkt.
In den folgenden Artikeln gehen wir näher auf die verschiedenen Aspekte von Radfahren am Pendelweg aus der Sicht des Arbeitgebers ein. Viel Spaß beim Schmökern!
Als Fahrradpendler der Freiheit auf zwei Rädern entgegen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Fahrradpendeln im Winter sowohl für Arbeitnehmer:innen als auch für Arbeitgeber viele Vorteile bringt. Mit den richtigen Maßnahmen und einer offenen Einstellung kann diese umweltfreundliche und gesundheitsfördernde Mobilitätsform das ganze Jahr über eine hervorragende Alternative zum Auto sein. Wer einmal die Freiheit auf zwei Rädern im Winter erlebt hat, wird sie so schnell nicht mehr missen wollen!
Neugierig, wie Pave Commute bei der Förderung von Radverkehr im Unternehmen behilflich sein kann?
Erfahre mehr im folgenden Video oder im passenden Artikel dazu!
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