Die Reduzierung von Kohlendioxidemissionen (CO2) ist ein dringendes globales Anliegen im Kampf gegen den Klimawandel, bei dem Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen. Ein Bereich, in dem sie aktiv zur Lösung beitragen können, ist die Alltagsmobilität ihrer Belegschaft. Dieser Artikel beleuchtet Strategien und Initiativen, die Unternehmen ergreifen können, um die CO2-Emissionen durch Mitarbeitermobilität zu senken, nachhaltige Pendelpraktiken zu fördern und so einen Beitrag zu einem kohlenstoffarmen Verkehrssystem zu leisten.
Die Verantwortung von Unternehmen für ihre CO2-Emissionen
CO2, welches am täglichen Weg in die Arbeit zuhauf von Verbrennermotoren in PKW freigesetzt wird, fällt in die Kategorie der Scope 3-Treibhausgas-Emissionen. Diese wird in den kommenden Jahren vor allem für Unternehmen in Europa immer wichtiger werden, da die Menge an vom Unternehmen verursachten Treibhausgasemissionen im Nachhaltigkeitsbericht angegeben werden müssen. Die Corporate Sustainability Reporting Direktive (CSRD) regelt, wie Unternehmen über die Pendel-Emissionen ihrer Angestellten Bericht erstatten müssen.
Es geht aber nicht nur um die Nachhaltigkeitsberichterstattung, sondern auch um Umweltschutz. Denn überschüssiges Kohlendioxid stört das natürliche Gleichgewicht der Erdatmosphäre. Bis 1700 hielt die Erde das Gleichgewicht aufrecht, indem sie Sonnenenergie absorbierte und Treibhausgase in gleichmäßigem Maße emittierte. Durch die industrielle Revolution wurde dieses Gleichgewicht jedoch gestört, was zu einem stetigen Anstieg der Treibhausgasemissionen, vor allem des Kohlendioxids, führte. Infolgedessen binden die überschüssigen Treibhausgase jetzt mehr Sonnenenergie, was zu einer allmählichen Erwärmung der Erde führt, was wir gemeinhin als Klimawandel bezeichnen. Leider gibt es noch keine Anzeichen für eine Abschwächung dieses Trends.
Der Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) bekräftigt, dass der Mensch für die gesamte globale Erwärmung der letzten 200 Jahre verantwortlich ist, was zu einem Temperaturanstieg von 1,1 °C über dem vorindustriellen Niveau geführt hat. Daraus ergeben sich immer häufigere und gefährlichere Wetterereignisse, die humanitäre Katastrophen mit sich bringen können.
Wie betriebliches Mobilitätsmanagement die CO2-Emissionen in geordnete Bahnen lenkt
Mobilität, Wohnen und Ernährung repräsentieren die wesentlichen Felder, auf denen Personen ihren CO2-Fußabdruck verringern können. Unternehmen tragen ebenso Verantwortung dafür und spielen eine wichtige Rolle dabei, ihren Mitarbeitenden aufzuzeigen, dass neue, klimafreundliche Routinen nicht nur Spaß machen, sondern auch kostengünstig sein können. Der Mobilitätsbereich, der stark vom kostspieligen Besitz von Privat-PKW geprägt ist, birgt hier hohes Potenzial. Mit den richtigen Strategien und Werkzeugen können es Arbeitgeber ihrer Belegschaft schmackhaft machen, auf öffentlichen Verkehr, Fahrrad oder Fahrgemeinschaften umzusteigen und dabei attraktive Belohnungen zu sammeln.
Aktive Verkehrsmittel fördern
Die Förderung aktiver Verkehrsmittel, wie z. B. zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren, kann die CO2-Emissionen erheblich reduzieren. Unternehmen können Anreize für die Nutzung dieser Verkehrsmittel schaffen, indem sie eine gute Infrastruktur dafür zur Verfügung stellen. Dazu zählen z.B. Fahrradständer oder Fahrradkeller, Duschen, Umkleiden, Bike-Sharing-Stationen oder eine Möglichkeit, E-Bikes zu laden.
Es hat sich auch gezeigt, dass Mitarbeiter, die vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, im Durchschnitt 2 Krankheitstage weniger pro Jahr in Anspruch nehmen.
Förderung öffentlicher Verkehrsmittel um CO2- Emissionen zu reduzieren
Bieten Sie Anreize, wie z. B. subventionierte Öffi-Tickets, um die Mitarbeiter zu ermutigen, Busse, Züge oder andere öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, die im Vergleich zum eigenen Auto einen geringeren CO2-Fußabdruck haben. Für größere Unternehmen könnte sich die Einrichtung eines Mitarbeiter-Shuttles als vorteilhaft erweisen, um das tägliche Verkehrsaufkommen zu reduzieren.
Home-Office und flexible Arbeitsregelungen
Telearbeit und flexible Arbeitsregelungen haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten oder flexible Arbeitszeiten anzubieten, kann die Notwendigkeit des täglichen Pendelns erheblich verringern und damit auch die CO2-Emissionen senken. Durch den Einsatz digitaler Kommunikationsmittel und die Bereitstellung der erforderlichen Geräte und Unterstützung können Unternehmen ein günstiges Arbeitsumfeld schaffen, das die Arbeit von zu Hause aus ermöglicht und gleichzeitig die Produktivität und Zusammenarbeit aufrechterhält. Außerdem führen flexible Arbeitsregelungen zu weniger Stress und mehr Arbeitszufriedenheit, wie verschiedene Studien gezeigt haben.
Bildung von Fahrgemeinschaften und Mitfahrgelegenheiten
Unternehmen können die Bildung von Fahrgemeinschaften und Mitfahrgelegenheiten für ihre Mitarbeitenden fördern, indem sie spezielle Gruppen oder Abholstellen einrichten. Die Förderung von Fahrgemeinschaften reduziert nicht nur den individuellen CO2-Fußabdruck, sondern entlastet auch den Verkehr und spart Kosten für Parkplätze. Firmen und auch Gemeinden oder akademische Einrichtungen können Apps wie Pave Commute nutzen, um die Bildung von Fahrgemeinschaften zu erleichtern und Anreize wie Pendler-Parkplätze oder Gutscheine anzubieten. Außerdem können sie die Pendel-Gewohnheiten ihrer Belegschaft analysieren und aufgrund dessen Verbesserungsmaßnahmen implementieren.
Bereitstellung von Ladestellen für Elektrofahrzeuge
Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge ist ein möglicher Schritt, um die CO2-Emissionen zu senken, die durch den Transport der Mitarbeitenden entstehen. Unternehmen können Ladestationen auf ihren Parkplätzen installieren, Anreize für den Umstieg auf E-Fahrzeuge durch finanzielle Unterstützung oder E-Fahrzeuge in ihre Firmenflotte aufnehmen. Die Förderung des Einsatzes von E-Fahrzeugen senkt nicht nur die CO2-Emissionen, sondern zeigt auch das Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit im Sinne von Employer Branding.
Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen
Die Sensibilisierung der Mitarbeitenden für die Auswirkungen ihres Arbeitsweges auf die Umwelt ist von entscheidender Bedeutung. Unternehmen können Aufklärungskampagnen, Workshops und Schulungen zu nachhaltigen Pendlerpraktiken organisieren und dabei die Vorteile der Reduzierung von CO2-Emissionen hervorheben. Die Präsentation von Erfolgsgeschichten, wie z. B. Fallstudien oder Erfahrungsberichte nachhaltiger Pendler:innen, und die Darstellung der positiven Auswirkungen nachhaltiger Pendlerinitiativen können Mitarbeitende dazu inspirieren, freiwillig umweltfreundlichere Verkehrsgewohnheiten anzunehmen.
Förderung nachhaltigen Pendelns: Motivieren Sie Ihr Team
Die Förderung des nachhaltigen Pendelns unter Ihrer Belegschaft erfordert einen fundierten Ansatz, um ein dauerhaftes Engagement zu fördern. Wenn Sie mit gutem Beispiel vorangehen und Ihr Engagement für umweltfreundliche Transportmöglichkeiten zeigen, geben Sie den richtigen Ton für Ihre Belegschaft an. Bieten Sie Anreize und Belohnungen für jene, die sich für umweltfreundlichere Alternativen entscheiden.
Informieren Sie über die Vorteile des nachhaltigen Pendelns, wie z. B. Kostenersparnis, gesundheitliche Vorteile und das Engagement für die Umwelt.
Neben individuellen Belohnungen können Sie auch ein unternehmensweites oder abteilungsspezifisches Ziel festlegen. Überlegen Sie sich realistische Ziele, die das Unternehmen gemeinsam erreichen kann.
Nachhaltiges Pendeln ist nicht nur besser für die Umwelt
Überall auf der Welt haben die Menschen mit steigenden Preisen zu kämpfen. Das gilt auch für das Pendeln mit dem eigenen Auto. Der Unterhalt eines Autos schlägt monatlich mit Kosten im höheren dreistelligen Bereich zu Buche (in Deutschland 838 €, in Österreich 940 €, in der Schweiz 1.138 €). Diese Kosten beinhalten Abschreibungen, Reparaturen, Wartung, Versicherung, Steuern und Kraftstoff. Meist sind Autobesitzer:innen sich nicht vollends darüber im Klaren, welche Alternativen es zur eigenen Fahrzeugnutzung gibt und wie viel Geld sich dadurch einsparen lässt.
Die Reduktion von CO2-Emissionen im betrieblichen Mobilitätsmanagement ist ein bedeutender Schritt hin zu nachhaltigen Zielen und der Bekämpfung des Klimawandels. Die Implementierung nachhaltiger Pendelpraktiken hat nicht nur positive Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck, sondern stärkt auch das Unternehmensimage, die Mitarbeiterzufriedenheit und leistet einen Beitrag zu einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Zukunft für alle.
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