Hohe Spritkosten, Verkehrsstaus, weite Pendelstrecken und Parkplatzmangel verpassen der täglichen Fahrt in’s Büro oft einen fahlen Nachgeschmack. Dass auch auf betrieblicher Ebene problematische Konsequenzen entstehen, ist nach wie vor vielen Führungskräften nicht bewusst. Modernes betriebliches Mobilitätsmanagement schafft Abhilfe. Die nachfolgenden Paragraphen erläutern, in welcher Hinsicht der Arbeitsweg Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deren Wohlbefinden beeinträchtigen und die Produktivität, Profitabilität und Kompetitivität Ihres Unternehmens verringern kann, wenn Sie mit entsprechendem Mobilitätsmanagement nicht vorsorgen.
Nachlässiges betriebliches Mobilitätsmanagement beeinträchtigt…
…die Mitarbeiterzufriedenheit
66% der Arbeitnehmer:innen berichten von Kolleg:innen, die aufgrund eines suboptimalen Pendelweges Stresssymptome entwickeln. In New York steht man 100 Stunden pro Jahr im Stau. Auf der anderen Seite des Atlantiks noch länger: In London, Paris und Brüssel befinden sich Autofahrer:innen zwischen 130 und 150 h pro Jahr im Stau.
In Deutschland haben 8,6 Millionen Menschen ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko durch eine psychische Erkrankung oder arbeitsbedingten Stress. Belege, dass dieser Stress wiederum stark vom Weg zur Arbeit geprägt ist, häufen sich.
...die Mitarbeiterfluktuation
Wenn Arbeitskräfte unter einem mühsamen Pendelweg leiden, kann das ernste Folgen im Unternehmen haben. Verschiedene Studien belegen, dass jede fünfte Arbeitskraft ihren Job wegen eines schlechten Pendelweges kündigt.
Die direkten Fluktuationskosten pro verlorener Mitarbeiterin bzw. pro Mitarbeiter betragen 50-60% des Jahresgehalts. Arbeitgeber:innen können die Pendelmobilität nicht ignorieren, wenn sie diese Kosten reduzieren möchten. Die Verbesserung des Arbeitsweges sollte fixer Bestandteil des Mobiliätsmanagements im Betrieb sein.
...die Mitarbeitergesundheit und Produktivität
Die Gesundheit von Beschäftigten wird stark von der Verkehrsmittelwahl beeinflusst. Der weit verbreitete Mangel an Bewegung führt nicht nur zu mehr Krankenständen und damit zu geringerer Produktivität, sondern auch zu ernstzunehmenden Beeinträchtigungen des persönlichen Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen.
Forscher:innen stimmen darin überein, dass aktive Mobilität zu direkten und anhaltenden Verbesserungen des Gesundheitszustandes führt. Laut einer Studie verkürzt der Umstieg vom Auto zum Fahrrad den Krankenstand um einen Tag pro Jahr. Auf Unternehmensebene mit hunderten oder gar tausenden Arbeitskräften haben Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilität daher hohes Potenzial zur Verbesserung der Mitarbeitergesundheit und Erhöhung der Produktivität des Unternehmens.
...die Kosten für Unternehmen als auch Beschäftigte
Sowohl Arbeitnehmer:innen als auch Arbeitgeber:innen lassen sich Kosteneinsparungen entgehen, wenn im betrieblichen Mobilitätsmanagement nichts unternommen wird. Der Besitz eines PKW ist mit Kosten im höheren 3-stelligen Bereich pro Monat verbunden. Das beinhaltet Wertverlust, Reparaturen und Instandhaltung, Versicherung, Steuern sowie Treibstoff. PKW- Besitzer:innen sind sich meist nicht der Alternativen zum privaten Auto bewusst und wie viel Geld sie sparen können.
Unternehmen sehen Firmenwagen nach wie vor als klassischen Bonus für ihr Personal an, vor allem in Europa, obwohl jüngere Generationen immer weniger damit anfangen können. Parkplätze erfordern große Investitionen und müssen laufend gewartet werden. Die Baukosten für einen Parkplatz auf der Freifläche sind im unteren fünfstelligen Euro-Bereich anzusetzen. In der Parkgarage oder im Parkhaus verdoppeln sich die Kosten in etwa. Die laufende Instandhaltung pro Jahr pro Parklücke auf der Freifläche ist im hohen dreistelligen Bereich angesiedelt.
Organisationen sollten sich damit auseinandersetzen, wie sie den Mobilitätsbedarf ihrer Belegschaft auf eine andere, nachhaltige Weise decken können. Beispielsweise attraktiviert Parking-Cashout alternative Verkehrsmittel, indem Mitarbeiter:innen entlohnt werden, wenn sie nicht von ihrem Firmenparkplatz Gebrauch machen. Letztendlich können so Parkplätze eingespart und Kosten reduziert werden, ohne an Attraktivität für Arbeitskräfte einzubüßen.
...die Nachhaltigkeit & Dekarbonisierung
Nationale Klimaziele, Gesetzgebung und CO2-Reduktionspfade unterscheiden sich von Land zu Land. Dennoch zeichnet sich ein klarer Trend in Richtung Dekarbonisierung ab, der von der EU geprägt und mit der CSR-Direktive legislativ begleitet wird. Die Erwartungen an Unternehmen hinsichtlich CO2-Einsparmaßnahmen sind hoch, allerdings fehlt oft die Kenntnis von den geeignetsten Lösungen und Methoden. CSR-Manager:innen sind überwältigt von der wachsenden Menge an Daten, die in den Nachhaltigkeitsbericht einfließen sollen.
Mittelfristig ist damit zu rechnen, dass Unternehmen mit schleppenden Nachhaltigkeitsmaßnahmen der Zugang zu frischem Kapital erschwert wird. Die Kriterien zur Kreditvergabe inkludieren immer häufiger Kriterien der Nachhaltigkeit in den drei Säulen Umwelt, Soziales und Governance. Betriebliches Mobilitätsmanagement spielt in allen drei Säulen eine Rolle und sollte daher einen Fixplatz auf der Nachhaltigkeitsagenda eines jeden Betriebs einnehmen, egal in welcher Branche.
Und die guten Nachrichten?
Auch wenn wir es hier mit einer komplexen Angelegenheit zu tun haben, die festgefahren zu sein scheint, gibt es wie immer eine Kehrseite der Medaille. Denn: Mit der richtigen Strategie, dem Willen im Management und den richtigen Werkzeugen können Sie ein Mobilitätsprogramm verwirklichen, dass die Zufriedenheit der Beschäftigten erhöht und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sichert.
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