Im 21. Jahrhundert ist der Klimawandel zu einem Thema von wachsender internationaler Bedeutung und Dringlichkeit geworden. Im Bestreben, den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) zu überwachen und zu reduzieren, haben Regierungen und Nichtregierungsorganisationen (NROs) auf der ganzen Welt Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen eingeführt. Diese nichtfinanziellen Berichterstattungspflichten erstrecken sich in erster Linie auf große Unternehmen, deren Aktien an der Börse gehandelt werden.
Jüngste Untersuchungen belegen die Notwendigkeit, die großen Emittenten zur Verantwortung zu ziehen. Wie InfluenceMap in der Carbon Majors Database veröffentlicht hat, können mehr als 70 % aller CO2-Emissionen seit 1751 auf nur 78 Unternehmen und Staaten zurückgeführt werden.
In den folgenden Paragraphen werden die wichtitgsten Rahmenbedingungen und Standards zur Berichterstattung von Unternehmen über die ökologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit nach Ländern und Regionen geordnet vorgestellt.
Nationale und regionale Rahmenbedingungen der nichtfinanziellen Berichterstattung
Vereinigte Staaten
Zu den wichtigsten nationalen und bundesstaatlichen Voraben in den USA gehören:
- Greenhouse Gas Reporting Program (GHGRP): Das 2009 von der Environmental Protection Agency (EPA) eingeführte GHGRP verlangt von Großemittenten, Kraftstofflieferanten, CO2-Injektionsanlagen und Industriegaslieferanten die jährliche Offenlegung ihrer Treibhausgasemissionen. Ab 2024 werden etwa 8.000 Unternehmen und Organisationen von den Vorgaben des GHGRP betroffen sein.
- United States Securities and Exchange Commission (SEC): Im März 2024 führte die SEC neue, standardisierte Richtlinien zur Klimaberichterstattung für börsennotierte Unternehmen und Unternehmen, die an die Börse gehen, ein. Die neuen Regeln führen härtere Anforderungen an die ESG-Leistungskennzahlen ein. Diese wurden 2023 von 63 % der börsennotierten Unternehmen freiwillig offengelegt.
Einige US-Bundesstaaten haben auch ihre eigenen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Erfassung von CO2-Emissionen eingeführt. Im Jahr 2023 hat Kalifornien drei neue Gesetze zur Offenlegung von Klimadaten verabschiedet, die darauf abzielen, große Emittenten gegenüber der Öffentlichkeit stärker in die Pflicht zu nehmen. Expert:innen gehen davon aus, dass andere Bundesstaaten dem Beispiel Kaliforniens bald folgen werden.
Europäische Union (EU)
Die EU hat mehrere Gesetzespakete zur Nachhaltigkeitsberichterstattung über Treibhausgasemissionen verabschiedet. Davon sind sowohl Mitgliedstaaten als auch private Unternehmen betroffen. Dazu gehören die European Sustainability Reporting Standards (ESRS), die 2014 als Ersatz für die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) verabschiedet wurden.
Im Januar 2023 verabschiedete die Europäische Kommission formell die Corporate Sustainability Reporting-Direktive (CSRD), um einige Lücken und Unzulänglichkeiten der ESRS zu schließen. Zusammen schaffen die ESRS und die CSRD einen wirksamen Mechanismus zur Rechenschaftslegung sowohl für Treibhausgasemissionen im Allgemeinen als auch für Scope-3-Emissionen, die etwa 65 % bis 95 % aller von Unternehmen emittierten klimarelevanten Schadstoffe ausmachen.
Die EU hat auch einen Klimaüberwachungsmechanismus implementiert, der von den Mitgliedstaaten verlangt, Emissionen von sieben bedenklichen Treibhausgasen zu melden. Darüber hinaus betreibt sie weiterhin das EU-Emissionshandelssystem (ETS), das seit 2005 als weltweit größter Handelsplatz für Kohlenstoff die Reduktion direkter Emissionen in bestimmten kohlenstoffintensiven Sektoren wie z.B. der Stahl- oder Zementindustrie anregt.
China
Im Jahr 2023 war China mit Abstand der größte einzelne Kohlenstoffemittent der Welt. Unter dem zunehmenden internationalen Druck, Maßnahmen zu ergreifen, führte China 2024 neue Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung ein. Die neuen Regeln gelten für große Unternehmen, die an den Börsen von Shanghai und Shenzhen gehandelt werden.
Der Schritt Chinas folgte auf ein 2022 gestartetes Programm, das die ESG-Leistungsberichterstattung des Landes standardisieren sollte. Die neuen Richtlinien folgten auf öffentliche Zusagen hochrangiger chinesischer Regierungsvertreter, die das Land dazu verpflichteten, bis 2030 den Höhepunkt der Kohlenstoffemissionen zu erreichen und bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden.
Asien und Pazifik
In Asien orientieren sich die Vorschriften zur Offenlegung von Kohlenstoffemissionen hauptsächlich am International Sustainability Standards Board (IFRS). Im Folgenden erfahren Sie, wie die wichtigsten Akteure der regionalen Wirtschaft auf die Einführung der IFRS-Berichtspflichten im Juni 2023 reagiert haben:
- Hongkong: Hongkongs Kommitee für grüne und nachhaltige Finanzen hat Pläne angekündigt, die Finanzmärkte des Landes an die IFRS-Standards anzupassen.
- Singapur: Im Juli 2023 leiteten Beamte in Singapur eine öffentliche Konsultation als Teil eines umfassenden Plans ein, das Finanzsystem des Landes ab 2025 in mehreren Phasen an die IFRS-Standards zu adaptieren.
- Japan: Japan begrüßt die IFRS-Standards und hat seine Absicht bekundet, sie im Rahmen eines Systems einzuführen, das die Regierung des Landes bis zum 31. März 2025 abzuschließen hofft.
- Indien: Indische Wirtschafts- und Finanzinstitutionen, darunter das Institute of Chartered Accountants of India (ICAI), begannen unmittelbar nach der ersten Veröffentlichung mit der Prüfung des IFRS-Offenlegungssystems. Es ist jedoch unklar, ob die indischen Entscheidungsträger das vorgeschlagene IFRS-System für die indische Wirtschaft als geeignet erachten werden.
- Südkorea: Die südkoreanische Finanzdienstleistungskommission (FSC) beabsichtigt, ihr eigenes Nachhaltigkeitsberichtssystem auf der Grundlage der IFRS-Grundsätze zu entwickeln. Die FSC arbeitet auch an der Umsetzung der Offenlegung von ESG-Leistungen bis 2025 oder 2026.
Andernorts in der Region haben sowohl Australien als auch Neuseeland im Jahr 2024 eigene Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung eingeführt. In beiden Ländern werden die Berichtspflichten auf große, emissionsstarke Privatunternehmen ausgedehnt, die potenzielle Investoren über ihre Klimaauswirkungen informieren müssen.
Internationale Richtlinien
Die allgemeinen Anforderungen der IFRS bilden das Rückgrat der international ausgerichteten Nachhaltigkeitsberichterstattungssysteme. 168 Länder weltweit beziehen sich auf die IFRS-Rechnungslegungsstandards und die meisten verpflichten sich dazu, die Standards zu befolgen. Diese Länder machen zusammen mehr als 98 % des globalen Bruttoinlandsprodukts aus und umfassen mehr als 29.000 Unternehmen, die an 93 führenden Wertpapierbörsen notiert sind.
Im Mai 2024 haben die IFRS und die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) Leitlinien zur Interoperabilität veröffentlicht. Mit dieser bahnbrechenden Entwicklung wurde ein solider Rahmen geschaffen, der es in der EU ansässigen Unternehmen ermöglicht, die Berichtsanforderungen der IFRS und der ESRS zu erfüllen.
Machen Sie Ihr Unternehmen nachhaltiger
Das Pendeln von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist eine der Hauptursachen für die Scope-3-Emissionen, die einen Großteil des CO2-Fußabdrucks vieler Unternehmen ausmachen. Die Pave Commute App zur Wertschätzung von Nachhaltigkeit ist vollgepackt mit praktischen Funktionen, um Pendler:innen von gesünderen und nachhaltigeren Transportmöglichkeiten zu überzeugen.
Unternehmen können Pave Commute nutzen, um:
- eine wertschätzende auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmenskultur aufzubauen
- nachhaltiges Pendeln zu belohnen und attraktiv zu machen
- ihre Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Unternehmensverantwortung voranzutreiben
- vielversprechende Talente zu gewinnen und zu binden
- den Beitrag der Mitarbeiter:innen zur Nachhaltigkeit anzuerkennen
Von den User:innen von Pave Commute geben 63 % an, dass sich die Kultur seit der Einführung der App im Unternehmen positiv verändert hat. 97 % sagen, dass sie einen konkreten Beitrag zu den Nachhaltigkeitsbemühungen ihres Arbeitgebers leisten.
Melde dich an und teste die App noch heute
Teste Pave Commute kostenlos für 30 Tage. Keine Kreditkarte erforderlich.