Mitarbeiterbindung ist mehr als nur ein Schlagwort im heutigen Arbeitsmarkt. In einer Welt, in der die Covid-19-Pandemie die Arbeitsweise radikal verändert hat, ist ein angenehmer Arbeitsweg zu einem der Schlüsselelemente für die Zufriedenheit und Bindung von Mitarbeitern geworden.
Dieser Artikel beleuchtet, wie innovative Pendlerlösungen und eine unterstützende Unternehmenskultur die Mitarbeiterbindung stärken und langfristig zum Unternehmenserfolg beitragen können.
Mehr als bloß Gehalt: Schlüsselfaktoren für Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung
Eines ist klar: Zufriedene Mitarbeiter:innen neigen dazu, bei ihrem Arbeitgeber zu bleiben. Personalexpert:innen nennen eine Reihe von Faktoren, die für die Zufriedenheit des Personals ausschlaggebend sind:
In der Vergangenheit wurde das Gehalt als der wichtigste Faktor angesehen. Geld ist jedoch bei weitem nicht das einzige relevante Element. Eine Umfrage aus dem Jahr 2021 ergab überraschend, dass Arbeitnehmer:innen bereit wären, auf bis zu 50 % ihres Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür einen kürzeren, angenehmeren, flexibleren Arbeitsweg hätten.
Weitere Faktoren, die die Mitarbeiterbindung und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz beeinflussen, sind:
- Beruflicher Aufstieg und Entwicklungsmöglichkeiten
- die Unternehmenskultur und das Arbeitsumfeld
- Wertschätzung und Anerkennung von Kolleg:innen und Vorgesetzten
- Flexibilität und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Die tägliche Fahrt in die Arbeit steht in direktem Zusammenhang mit der „Work-Life-Balance“ berufstätiger Personen. Ein beschwerlicher Arbeitsweg wirkt sich negativ auf die Work-Life-Balance aus und verringert die Mitarbeiterzufriedenheit.
Zudem werden Pendelroutinen von der Unternehmenskultur geprägt und hängen vom Verhalten der Arbeitskolleginnen und -kollegen ab. Als soziales Wesen strebt der Mensch nach Anerkennung. Unternehmen erkennen zunehmend, dass nachhaltiges Verhalten honoriert und belohnt werden kann, um die Zufriedenheit in der Belegschaft zu sichern.
Pendeln als Kündigungsgrund: Lehren aus der Covid-19-Pandemie für die Mitarbeiterbindung
Die Covid-19-Pandemie hat das Thema Mitarbeiterbindung im Jahr 2021 ins Rampenlicht katapultiert. Wellen an Kündigungen rollten über die USA hinweg und es dauerte nicht lange, bis auch in Europa reihenweise Arbeitnehmer:innen ihren Job an den Nagel hängten.
Expert:innen haben verschiedene Theorien aufgestellt, um diesen Trend zu erklären. Die Forschung hat gezeigt, dass das Pendeln – und die damit verbundenen Schwierigkeiten – eine der Hauptursachen für diesen weltweiten sogenannten „Big Quit“ sind:
- Mehrere Umfragen zwischen 2020 und 2022 stellten einen engen Zusammenhang zwischen pendelbedingtem Stress und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz fest.
- Eine aufsehenerregende Umfrage aus dem Jahr 2021 ergab, dass 76 % der Londoner und 54 % aller im Vereinigten Königreich ansässigen Arbeitnehmer:innen ihren Job aufgeben würden, wenn sie ihren Arbeitsweg dadurch verbessern könnten.
- Die Umfrage von 2021 ergab auch, dass 34 % der Arbeitssuchenden ein Stellenangebot wegen einem mühsamen Arbeitsweg ablehnen würden.
Aus diesen Forschungsergebnissen lässt sich eine wichtige Lehre ziehen: Arbeitgeber müssen sinnvolle Formen der Pendlerunterstützung anbieten, um bei der Anwerbung und Bindung von Mitarbeiter:innen erfolgreich zu sein.
Physische und psychische Gesundheitsrisiken des Pendelns
Pendeln hat nicht nur negative Auswirkungen auf das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben, sondern kann auch die Gesundheit beeinträchtigen:
- Autofahrer:innen sind – was man nicht vermuten würde – einer höheren Konzentration an Schadstoffen ausgesetzt als im Freien, weil diese sich im Innern eines PKW akkumulieren.
- Alleinfahren kann auch den Cortisolspiegel erhöhen, ein Stresshormon, das mit einigen Krankheiten und Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht wird.
- Autofahren kann sich aufgrund von Bewegungsmangel negativ auf die Gesundheit auswirken.
Die negativen Auswirkungen langer und beschwerlicher Pendelfahrten auf die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer:innen sind ebenfalls gut dokumentiert. Dazu gehören:
- Schlafstörungen
- Getrübtes Gedächtnis und verringerte kognitive Leistungsfähigkeit
- Depressionen und Angstzustände
Strapaziöse Arbeitswege gefährden auch das soziale Leben. Müde und schlecht gelaunte Pendler:innen haben oft keine Lust, sich am Ende eines langen Arbeitstages mit Freunden oder Familienmitgliedern zu treffen. Mit der Zeit kann dies zu Gefühlen der Isolation und Einsamkeit führen.
Wenn Menschen täglich mit diesen Problemen zu kämpfen haben, sehen sie früher oder später den Zusammenhang mit dem Weg in die Arbeit. Ohne eine starke Unterstützung für Pendler:innen oder ohne Pendlervergünstigungen ist es wahrscheinlicher, dass Arbeitgeber ihr Personal verlieren, weil es sich nach anderen Möglichkeiten umsieht – selbst wenn es dafür Lohneinbußen in Kauf nehmen muss.
Die Präferenzen junger Arbeitnehmer: Werte und Unternehmensethik im Fokus
Heute legen junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, insbesondere Millennials und Gen Z, großen Wert auf Corporate Social Responsibility (CSR), einschließlich umweltfreundlicher Mitarbeitermobilität.
Die Gen Z, geboren zwischen 1995 und 2010, wird bis 2030 mehr als die Hälfte des Arbeitsmarktes ausmachen. Diese Generation legt besonderen Wert auf die Ethik und den sozialen Einfluss von Unternehmen.
Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigt, dass 56% der Arbeitssuchenden ein Jobangebot ablehnen würden, wenn die Werte des Unternehmens nicht mit ihren eigenen übereinstimmen.
Zusätzlich hat die Forschung von Thomas Dohmen an der Universität Bonn ergeben, dass junge Menschen bereit sind, für eine Anstellung in einem nachhaltigen oder sozial orientierten Unternehmen auf ein höheres Gehalt zu verzichten. Solche Unternehmen ziehen besonders altruistische und prosoziale Persönlichkeiten an, die sich für gesellschaftliche und klimabezogene Ziele engagieren.
Welche Strategien und Maßnahmen stehen Organisationen nun zur Verfügung, um die Themen Mobilität, Nachhaltigkeit, unternehmerische Verantwortung, Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung stimmig und zukunftsweisend zu verknüpfen?
Nachhaltige Mobilitätsstrategien: Wie Arbeitgeber CSR und Mitarbeiterbindung steigern
Indem sie ihrem Personal nachhaltige Verkehrsmittel bereitstellen, können Arbeitgeber gleichzeitig ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und ihre Rekrutierungserfolg und die Mitarbeiterbindung verbessern. Wirksame Strategien zur Förderung des Pendlerverkehrs führen dazu, dass Mitarbeiter:innen nicht mehr alleine mit dem Privat-PKW fahren, sondern andere Verkehrsmittel nutzen:
Aktive Mobilität
Unter aktiver Mobilität versteht man zu Fuß Gehen und Radfahren. Pendler:innen profitieren von aktiver Mobilität sowohl in körperlicher als auch in psychischer Hinsicht. Außerdem werden dadurch Autos dem Verkehr entzogen, was zu einer Entlastung des lokalen Verkehrs führt und die Emissionen reduziert.
Mitfahrgelegenheiten
Wie aktive Mobilität haben Fahrgemeinschaften Vorteile für die Umwelt, da Emissionen und Staus reduziert werden. Pendler:innen in Fahrgemeinschaften erleben zudem ein soziales Miteinander, welches oft eine willkommene Abwechslung zur Isolation bei Solo-PKW-Fahrten darstellt.
Öffentlicher Verkehr
Menschen, die Bus und Bahn nutzen, vermeiden den Stress, der vom Autofahren und den damit verbundenen Wartezeiten in Staus verursacht wird. Außerdem reduzieren sie ihre Kosten beträchtlich. Weiters können sie während der Fahrt unterhaltsamen oder produktiven Tätigkeiten nachgehen, was die Pendelzeit viel erträglicher werden lässt.
Weitere Mobilitätsmaßnahmen, um Mitarbeiter:innen im Unternehmen zu halten
Arbeitgeber können zusätzliche Maßnahmen zur Unterstützung der Pendler implementieren, um die Arbeitsmoral ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern und die Fluktuation zu minimieren. Beispiele hierfür sind:
Anrechnung des Pendelweges als Arbeitszeit
Mitarbeiter:innen sollen – falls möglich – die Pendelzeit bereits produktiv für die Arbeit nutzen und damit insgesamt Zeit sparen können. Bei Verfügbarkeit von komfortablen öffentlichen Verkehrsmitteln mit guter Internetverbindung können längere Pendelstrecken ideal dazu genutzt werden, den Arbeitstag einzuläuten und Aufgaben zu erledigen. Dies trifft natürlich nur auf Arbeitnehmer:innen zu, die ihren Job hauptsächlich am Computer erledigen. Diese Strategie hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie starke Anreize schafft, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Flexible Arbeitsregelungen
Die Pandemie hat schlagartig verändert, wie oft Arbeitskräfte physisch am Arbeitsplatz anwesend waren. Als die Pandemie zu Ende ging, gestaltete sich die Rückkehr ins Büro nur zögerlich. Viele Arbeitnehmer:innen setzen mittlerweile voraus, zumindest 1 oder 2 Tage pro Woche von zuhause arbeiten zu können. Arbeitgeber sind gut damit beraten, flexible Arbeitsbedingungen zu schaffen, um im Rennen um attraktive Fachkräfte nicht den Kürzeren gegen die Konkurrenz zu ziehen.
Das betrifft auch Arbeitszeitregelungen. Unternehmen sollten ihren Beschäftigten nach Möglichkeit freie Hand bei der zeitlichen Einteilung ihres Arbeitstages geben. Das Personal schätzt das vom Unternehmen entgegengebrachte Vertrauen hin zu mehr Flexibilität und Vereinbarkeit zwischen Arbeit und Privatleben. Außerdem kann es selbst entscheiden, an welchen Wochentagen und zu welchen Uhrzeiten sich die Fahrt in’s Büro empfiehlt, ohne Gefahr zu laufen, in Verkehrsstaus festzulegen.
Belohnungen für Pendler:innen
Arbeitgeber können Mobilitätsboni auf vielerlei Weise in die Vergütung ihrer Mitarbeiter:innen einbauen. Einige Beispiele sind Zuschüsse für Tickets öffentlicher Verkehrsmittel, Jobbike-Leasing oder die Belohnung von Fahrgemeinschaften mit Kantinengutscheinen. Verlosungen, Herausforderungen und Wettbewerbe fördern ebenfalls den Umstieg vom privaten PKW zu modernen, umweltbewussten Alternativen wie Radfahren, Öffis oder Fahrgemeinschaften.
Wie Pave Commute hilft
Pave Commute kombiniert Verhaltenswissenschaften, künstliche Intelligenz und ein hervorragendes Benutzererlebnis, um Pendler:innen zu einem besseren Arbeitsweg zu verhelfen. Durch eine Partnerschaft mit Pave Commute erhalten Arbeitgeber Zugang zu unseren leistungsstarken, digitalen Tools, die nachhaltige Mobilität im gesamten Unternehmen fördern.
Das schlüsselfertige, App-basierte Programm von Pave Commute ermöglicht individuellen Pendler:innen den Zugang zu personalisierten Informationen und Planungshilfen, die praktische und effiziente Alternativen zur Solofahrt im PKW bieten. Die Plattform unterstützt auch Tools zur Belohnung von Pendler:innen, die sich für nachhaltigere Verkehrsmittel entscheiden und dabei bleiben.
Kunden können Pave Commute mit nur wenigen Klicks für ihre gesamte Belegschaft einrichten. Pave Commute bietet passende Preismodelle für jede Organisation und jedes Budget.
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